Die Logopädie beschäftigt sich mit den Störungen der Sprache und des Sprechen, der Stimme und des Schluckens.
Ausgehend von einer differenzierten Befunderhebung planen wir die Therapie für jeden Patienten individuell, um so auf die Stärken und Schwächen des Einzelnen bestmöglich einzugehen und einen schnellen Therapieerfolg herbeiführen zu können.
Sollten Sie Ihre/die Sprachschwierigkeiten Ihres Kindes hier nicht wiederfinden oder noch weitergehende Beratung wünschen, so können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Wir werden Ihnen dann persönlich auf Ihre Fragen antworten.
Weiterführende Informationen über Verordnung, Therapieablauf, Zuzahlung und Kontaktaufnahme finden Sie unter dem Menüpunkt "Patienteninfo".
Bei einer Sprachentwicklungsstörung sind einer oder mehrere Bereiche der kindlichen Sprachentwicklung betroffen. Am häufigsten treten eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus (Sätze werden "verdreht") und Sprachverständnisstörungen auf. Auch Schwierigkeiten, Erlebtes für andere nachvollziehbar zu erzählen, können ein Symptom einer Sprachentwicklungsstörung sein.
Da sprachlich unauffällige Kinder schon mit 4 Jahren nur noch wenige Fehler beim Sprechen machen, sollte die Therapie entsprechend früh beginnen. Eine Abklärung ist in jedem Fall anzuraten, falls Ihr Kind mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter und noch keine 2-Wort-Verbindungen spricht.
In einem spielerischen, kindgerechten Rahmen wird jedes Kind individuell in seiner Sprachentwicklung unterstützt. Wir bieten auch Therapie im Freispiel (nach Zollinger) an, so dass eine Behandlung schon ab 2 Jahren möglich ist.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:
SP1 — Störung der Sprache vor Abschluss der Sprachentwicklung (Sprachentwicklungsstörung) in Form von
eingeschränktem Wortschatz/Dysgrammatismus/Störung der Diskrimination, Selektion und Bildung von Sprachlauten.
Wichtig ist eine Abklärung des Hörvermögens vor Therapiebeginn!
Bei Störungen der auditiven Wahrnehmung haben Kinder Schwierigkeiten in der zentralen Hörverarbeitung. Oft ist die Aufmerksamkeit für Sprache nur von kurzer Dauer, das Kurzzeitgedächtnis für Höreindrücke deutlich eingeschränkt oder Sprache kann aus Hintergrundgeräuschen nur schwer herausgehört werden.
Häufig treten gleichzeitig Lese-Rechtschreibschwierigkeiten auf, da unter anderem auch ähnlich klingende Laute nur unzureichend unterschieden werden können.
In der Therapie werden zum einen die auditiven Fähigkeiten gefördert und zum anderen in Absprache mit den Eltern Kontakt zur Schule gesucht, um gemeinsam Möglichkeiten für einen guten Umgang mit der auditiven Wahrnehmungsstörung im Alltag zu finden.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:
SP2 — Störungen der auditiven Wahrnehmung mit Störungen der zentralen Hörfunktionen
Aussprachestörungen (Dyslalien) liegen vor, wenn Ihr Kind einen oder mehrere Buchstaben (Laute) verkehrt spricht oder mit anderen Lauten vertauscht. Ursache hierfür können sowohl eine bestehende oder auch zurückliegende Hörstörung sein (z.B. bei vergrößerten "Polypen"), als auch Einschränkungen in der Lippen- und Zungenbeweglichkeit.
Je nach Ausprägungsgrad der Aussprachestörung sollte die Therapie schon mit 3 bis 4 Jahren beginnen, ein isoliertes "Lispeln" dagegen darf im Vorschulalter noch auftreten.
In der Therapie wird zum einen die Mund- und Zungenmuskulatur trainiert, um darauf aufbauend die richtige Lautbildung (= Aussprache des Buchstabens) zu erarbeiten.
Zum anderen ist es sehr wichtig, dass das Kind lernt, Laute zu unterscheiden und zu entscheiden, an welchen Stellen im Wort/Satz der neu gelernte Laut vorkommt. Daher werden viele Übungen zum genauen Hinhören durchgeführt.
Alle Übungen werden in einem spielerischen, kindgerechten Rahmen angeboten.
Weiterhin bieten wir im Rahmen der Aussprachetherapie sowohl einzelfallorientierte Testung als auch Förderung zur "Phonologischen Bewusstheit" an. Dies verbessert nicht nur die Aussprache, sondern auch die Vorläuferfähigkeiten für das Lesen- und Schreibenlernen.
Mögliche Diagnosestellung durch Ihren Arzt:
SP3 — Störung der Artikulation (Dyslalie) in Form von Störung in der Laut- und Lautverbindungsbildung/des orofazialen Muskelgleichgewichts.
Wichtig ist eine Abklärung des Hörvermögens vor Therapiebeginn!
Vor Beginn oder begleitend zu einer kieferorthopädischen Maßnahme ist es wichtig, eine myofunktionelle Therapie durchzuführen, um die eigentliche Ursache, die fehlerhafte Zungenbewegung abzubauen und ein korrektes Schluckmuster zu erlernen. Hierzu werden zunächst die Zungen- und Lippenmuskeln trainiert, um darauf aufbauend das richtige Schlucken und die korrekte Lautbildung von "s" zu erarbeiten.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:In der Therapie wird zum einen versucht, eine gute Körperspannung aufzubauen, um beste Voraussetzungen für die korrekte Luftstromlenkung zu erarbeiten. Zum anderen sind neben Ausspracheübungen insbesondere die Förderung der Eigenwahrnehmung wichtige Therapiebestandteile, um den genauen Klang der (Selbst-)Laute produzieren zu können.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:Stimmstörungen (Dysphonien) äußern sich meist durch Heiserkeit, Räusperzwang und vor allem durch erhöhte Sprechanstrengung. Sie können durch Fehlbelastungen der Stimme sowie in Folge von Infekten entstehen. Nach einer Operation kann eine Stimmlippenlähmung Grund für Schwierigkeiten bei lautem und intensivem Sprechen sein.
Neben der Sprechstimme kann auch die Singstimme gestört sein.
Therapieinhalte sind neben Übungen zur Stimmgebung eine Verbesserung der Atemtechnik sowie Entspannungs- und Lockerungsübungen. Die erlernten Inhalte werden mit Ihnen in den Alltag übertragen, um somit langfristig eine gute Stimmgebung zu erreichen.
Auch bei Kindern können Stimmstörungen auftreten. Hier werden die Therapieinhalte in einem spielerischen und kindgerechten Rahmen angeboten.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:
ST1/ST2 — Organisch/Funktionell bedingte Stimmstörung in Form von eingeschränkter stimmlicher Belastbarkeit/Heiserkeit/Räusperzwang, Reizhusten.
Eine Aphasie/Dysphasie ist eine zentral bedingte Sprachstörung vorwiegend im Erwachsenenalter z. B. nach einem Schlaganfall. Betroffen sein können alle sprachlichen Bereiche wie Wortschatz und Wortabruf, Lautbildung, Grammatik, Sprachverständnis sowie Lesen und Schreiben. Ausprägungsgrad und Umfang der Störung sind oft sehr unterschiedlich.
Schwerpunkt der Therapie sind sprachliche Übungen, die individuell auf das Störungsbild des Patienten abgestimmt sind. Ebenso beraten wir die Angehörigen im Umgang mit der Sprachstörung.
Ein schneller Therapiebeginn mit hoher Therapiefrequenz ist wichtig, da zeitnah zur Hirnschädigung die besten Behandlungserfolge erzielt werden können.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:
SP5 — Störungen der Sprache nach Abschluss der Sprachentwicklung (Aphasien/Dysphasien) mit Störungen im Bereich
der Wortfindung/des Wortschatzes/des Lesens und Schreibens/des Satzbaus/des Sprachverständnisses/der Artikulation.
Bei einer Dysarthrie oder Sprechapraxie handelt es sich um zentrale Aussprachestörungen, die durch einen Schlaganfall, aber auch durch neurologische Krankheiten (z. B. Morbus Parkinson) verursacht werden können. Das Sprechen ist hierbei verwaschen, undeutlich und monoton, in schweren Fällen sogar unverständlich.
Beide Störungen können auch bei Kindern vorliegen, wobei insbesondere die Sprechapraxie oft neurologisch nicht nachweisbar ist. Diese Kinder beginnen oft spät zu sprechen und können Suchbewegungen beim Sprechen zeigen.
In der Therapie ist es wichtig, nicht nur die Lautbildung, sondern auch die Atmung und Stimmgebung als Grundlage für die Aussprache zu verbessern. Bei sehr schwer verständlicher Sprechweise wird gemeinsam nach alternativen Kommunikationsmitteln gesucht, wie beispielsweise Bilder, Gesten oder auch Sprachcomputer (unterstützte Kommunikation).
In unserer Praxis bieten wir unter anderem das Therapieverfahren TAKTKIN an, das speziell für die Behandlung sprechmotorischer Störungen bei Kindern und Erwachsenen entwickelt wurde. Durch die gezielte aktive Unterstützung der Sprechbewegungen lassen sich sehr gute Fortschritte in der Aussprache erzielen.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt:Schluckstörungen (Dysphagien) treten zum Beispiel nach Schlaganfällen, bei neurologischen Erkrankungen, Operationen und bei Kindern nach Frühgeburt oder bei infantiler Cerebralparese (ICP) auf.
Das Schlucken ist nicht oder nur unzureichend möglich. Auftretende Symptome sind beispielsweise Husten, Verschleimung oder rauer Stimmklang. Es besteht die Gefahr des Verschluckens (Aspiration/Penetration) und einer sich daraus entwickelnden Lungenentzündung.
Ziel der Therapie ist es, den richtigen Schluckvorgang anzubahnen und zu verbessern sowie die Wahrnehmung und Beweglichkeit im Mundbereich zu fördern. Wir beraten Eltern und Angehörige gerne zu Ess- und Füttertechniken sowie zur Auswahl von geeigneten Lebensmitteln.
Zu fehlerhaften Schluckmustern, die häufig im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung auffallen, siehe Myofunktionelle Störungen.
Mögliche Diagnosestellungen durch Ihren Arzt: